Samstag, 31. März 2012

Bestrickend. Vom produktiven Nichtstun.

Im letzten Sommer saß ich auf meinem Sofa, starrte auf die Sintflut vor meiner Terrassentür und verzog mich im Geiste zwischen Hörbücher und DVDs. Dann war mein Urlaub vorbei und ich hatte nichts weiter gemacht. Hatte keine Urlaubsfotos, keine Souveniers, keine Kreativprodukte. Aber ich hatte mich auf meinem Sofa so wohl gefühlt, wollte nicht malen, töpfern, nähen, renovieren. Und da begann das Stricken.


In Zeiten von Strick-Guerilla und den Julekuler kein so ungewöhnliches Betätigungsfeld. Nach ein paar einfachen (und ziemlich schnell langweiligen) Maschenbahnen, die der eigene Kreativstolz schon "Schal" nannte, verlegte ich mich aufs Warme-Socken-Stricken. Denn Schals trage ich selten - Stricksocken dagegen gern und viel. Das Echo war verblüffend.


"Ooh, Striiicksockeeen! Wie toll, bekomm ich jetzt auch welche zu Weihnachten?" schallte es mir überall entgegen. So war das doch gar nicht geplant! Zum einen wollte ich mich bei der Qualität meiner Handarbeit nicht unter Druck setzen, zum anderen wollte ich doch was für mich stricken. Doch wie es in den Wald hineinruft... Und so strickte ich los. Und finde es inzwischen sehr entspannend.

Fünf Paar hab ich in den ersten drei Monaten geschafft und bin bei jedem Paar fast geplatzt vor Stolz (ob sich das noch gibt?). Meine Oma freut sich ein Loch in den Bauch, dass ich eine alte Tradition fortführe und die Beschenkten strahlen auch - sie bekommen ja nicht nur warme Füße sondern auch ein bisschen von meiner Zeit und ein Zeichen meiner Wertschätzung überreicht.



Ich werde bestimmt nicht in die Massenproduktion gehen, aber als heimeligen Zeitvertreib finde ich das Sockenstricken richtig herzerwärmend. Dieser Post ist also kein Aufruf, bei mir Socken zu bestellen. Da müsst ihr schon selbst ran.


Hier ein paar Link-Tipps zum Start:

  • Einsteigern und Strickwütigen empfehle ich die Lernvideos auf Elizzas Nadelspiel. Die Sequenzen sind praktisch umsetzbar und gut erklärt. 
  • Unerfahrenen, die sich nicht alles anlesen wollen, rate ich zu einem Besuch im örtlichen Woll-Laden (ja, sowas gibts noch - und erstaunlich oft, wie ich finde). Die Inhaberin des Lädchens in Itzehoe hat zum Beispiel Ahnung von der Materie, gab mir dringend benötigte Tipps und beriet mich super in Sachen Woll- und Nadelwahl. 
  • Wem die Wolle vor Ort zu teuer sein sollte, dem hilft ein Besuch bei Supergarne. Dort gibts gute Qualität zu vernünftigen Preisen und immer mal wieder Sonderaktionen.

Und jetzt: Ran an die Nadeln!

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