Dienstag, 18. September 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 156 - Im Netz des Drachen

5 von 5 Eselsohren

Die drei Detektive und aktuelle Computertechnik? Ob das gut geht? Erinnere ich mich an die Computerviren, Codename Cobra oder Vampir im Internet, möchte ich "Nein!" sagen. Plots auf technischem Halbwissen aufzubauen und dann mit leider bemüht fortbildener Action zu übersättigen ist das Rezept für unfreiwillig komische Folgen. Andererseits Funktionierte "DDF meets neue Kommunikation" in Folgen wie Hexenhandy oder Spuk im Netz ganz wunderbar. Nun also ein Online-Multiplayer-Setting. Oha.


Zum Glück erinnert die Handlung nur in den Grundrissen an Vampir im Internet. Statt eines bemühten Plots, dass über die EDV- und Technik schulmeistert, werden hier viele Fakten zum Thema Onlinegaming einfach vorausgesetzt oder aber geschickt erklärend eingeflochten. Danke. Anstatt also Trivia in Dialoge zu packen, hat sich Sonnleitner auf ein vernünftiges Script konzentriert und liefert eine rundum stimmige Story. Mehr davon!

Samstag, 8. September 2012

Mein Kangoo: Stufe 3 - Klappe, die zweite.

Der handfeste Ausbau meines Kangoos zum Hochdachkombi-Camper brauchte neben etwas Geld vor allem einen vernünftigen Plan und Zeit. Um nicht ungeduldig zu werden, gönnte ich mir im Saisonausverkauf 2011 ein "echtes Heckklappenzelt" und bin damit inzwischen recht zurfrieden.



Mittwoch, 5. September 2012

Mittwochs-Rezi: Die Tribute von Panem von Suzanne Collins

3 von 5 Eselsohren

Endlich hab ich sie gelesen, die viel gelobte und hoch gehypte Geschichte um Katniss und ihre Welt Panem. Und wer ist schuld? Nicht der Kinofilm, den ich partout erst nach der Lektüre angehen wollte, nicht die Bestseller!-schreienden Stapel in den Buchhandlungen, sondern die Lieblingsbücher-Challenge. *knicks*

Die Trilogie war eine klasse Sommerlektüre - eindeutig für Teenager geschrieben und zwischen Adventure, Dreiecksbeziehung, Coming-of-age und Dystopie balancierend. Der Schreibstil von Frau Collins ist für die Kombination "Buch-Liege-Britzelgetränk" hervorragend geeignet. - Ob so ein "fluffiger" Stil allerdings dem ernsten und komplexen Thema einer Dystopie gerecht wird, wage ich anzuzweifeln. Den ersten Kontakt zu diesem Genre mag es erleichtern, aber für meinen Geschmack hat Collins um der Action willen zu sehr an der inneren Logik gespart.


Ich las die Hardcover-Ausgabe im Schuber und war in 3 Tagen durch. Die einzelnen Bände fügen sich zu einem Gesellschaftsszenario zusammen, das ein merkwürdiger Mix aus verstaubt-industrialisierter und mediengläubig-mangamäßiger Zukunftsvision ist.

Während Band eins noch sehr furios wirkt, macht Band zwei einen Schema-F-Eindruck, Band drei schließlich offenbart, dass die Autorin von ihrem eigenen Setting etwas überfordert wurde. Ihre Vision einer postapokalyptischen Gesellschaft entwickelt sie nur im Ansatz und ohne echte philosophische Dimension. Ein weniger bedeutungsschwangeres Szenario hätte dem Plot gut zu Gesicht gestanden, denn die Figuren und der Stil sind bestechend sympatisch.

Samstag, 1. September 2012

Challenge-Exkurs: Kanon-Schweinereien

Über die Lieblingsbücher-Challenge bin ich mal wieder auf das Thema der Empfehlungslisten gestoßen worden. Und bin prompt über meinen Widerwillen gegen die Forderung nach geadelten Büchern gestolpert. Bevor ich aber in fruchtlose Grübelei verfalle, lasse ich euch einfach dran teilhaben. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja ähnlich.

Der Ruf nach der Definition "guter Bücher" ist meiner Erfahrung nach so unzerstörbar wie ermüdend. Während totalitäre Systeme den Negativ-Kanon (oder auch die schwarzen Listen) pflegen und Ungeliebtes gerne mal verbrennen, haben Feuilletonisten, Lehrer, und "Literaturprofis" den positiven Kanon als Instrument gewählt - und scheinen uns vorzuschreiben, was gute und was schlechte Bücher sind.


Aber das ist ja gewünschtes Ziel des Spiels. Wir wollen verbindliche Merkmale, die uns als Mitglied einer Gruppe ausweisen:  Drin oder draußen - ja oder nein - klug oder dumm. "Wenn Sie diese 100 Bücher gelesen haben, sind sie besonders gebildet. - Also los." Aber so einfach, wie es scheint, ist es natürlich nicht.