Mittwoch, 27. März 2013

Mittwochs-Rezi: BETA von Rachel Cohn

4 von 5 Eselsohren

Dieses Buch habe ich im Rahmen einer gesponserten Leserunde bei Lovelybooks gelesen. Ich bekam es rechtzeitig zur Zugfahrt zur Leipziger Buchmesse. Leider lag die Plattform genau dann wegen eines Rundum-Updates brach und bei den vielen neuen Büchern war mein Zeitfenster für einen konzentrierten Austausch schnell wieder zu.

BETA ist der erste Teil einer Buchreihe - das wurde mir aber erst am Schluss der Lektüre und beim Blick auf den englischen Titel bei Amazon klar. Dieses Nichtkommunizieren im deutschen Marketing, hat mich etwas verschnupft zurückgelassen. Vor allem, weil das Marketing bei mir so funktionierte. Normalerweise lese ich Reihen lieber, wenn sie bereits vollständig sind.



Der Jugendroman ist eine Dystopie. Die Polkappen sind geschmolzen, das Leben für die Menschen nur noch dank Bio-Technik möglich. Auf einer elitären Insel herrscht spätrömischer Luxus im Überfluss und alle Arbeit liegt in den Hände von emotionslosen Klonen. Arbeiter, die den Traum von Sklaverei mit reinem Gewissen möglich machen.

Die Protagonistin von BETA - Elysia - ist einer der ersten Teenager-Klone und sie hat ein Problem: Sie ist nicht so gefühllos, wie sie sein sollte. An diesem Konflikt bricht die Autorin die utopische Welt. Unterhaltsam und ein interessanter Auftakt einer neuen Jugendbuch-Reihe.

Mittwoch, 20. März 2013

Mittwochs-Rezi: Das Einsteinprojekt von José Carlos Somoza

5 von 5 Eselsohren

Während sich in Mailand ein schüchterner Professor Gedanken um seine schöne aber geheimnisvolle Kollegin macht, geschehen grausame Morde an Wissenschaftlern. Übel zugerichtet sind die Leichen. Und dann ist da noch ein Code-Wort: Zickzack.



Es geht um eine Fortführung der String-Theorie und um ein Forschungsprojekt auf einem Tropen-Atoll. Die toten Wissenschaftler gehörten diesem Kader an und der Rest des Teams rottet sich zusammen. Das Ziel: Überleben. Aber um sich zu retten, müssen sie sich den schrecklichen Ereignissen der Vergangenheit stellen.

Unglaublich, dass ein Thriller, der das Verständnis von theoretischer Physik braucht und dieses auch weitergibt, eine so emotional werden kann. Ein wirklich spannendes und beeindruckendes Buch. Nicht ganz so realbedrohlich wie Schätzings Schwarm, aber besser grundiert als Eschbachs Jesus-Video oder Crichtons Jurassic Park.

Mittwoch, 13. März 2013

Mittwochs-Rezi: Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann

5 von 5

Vielgelobt und vielverkauft war dieses Buch bei Erscheinen. Ich habe es in seinem ersten Publikationsjahr auch oft und freudig über die Ladentheke gereicht und an Bücherherzen gelegt. Selber gelesen habe ich es jedoch erst vor kurzem. Im Rahmen der Buchschenker-Aktion, die 2012 zum Welttag des Buches über die Bühne ging, wanderte "Die Vermessung der Welt" in mein Regal.



Der Stil ist gewöhnungsbedürftig - gleichzeitig nüchtern und subjektiv. Kehlmann lässt den Leser in die Ausnahmegehirne von Gauß und Humboldt tauchen. Wir begleiten sie bei ihren Entdeckungen, durch ihr Leben, durch ihr Leiden - beim Aufstreben, Scheitern und Altern.

Dieses Buch in eine PR-Aktion für das Lesen mit aufzunehmen, war eine gute Idee. Denn Kehlmanns Worte haben Macht und regen zum Weiterdenken an. Sowohl das Buch selbst als auch seine beiden Protagonisten beweisen eindrucksvoll, welche Macht das geschriebene Wort hat und welche Erkenntnisse sich durch das Lesen eröffnen können.