Mittwoch, 30. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Die drei Fragezeichen 154 - Botschaft aus der Unterwelt

3 von 5 Eselsohren

Die noch relativ neue DDF-Autorin Kari Erlhoff steht für mich für markante und charmante Fälle der drei Detekitve. Tödliches Eis, Der Biss der Bestie und Der namenlose Gegner waren allesamt Folgen, die ich bereits nach dem ersten Hören ins Herz geschlossen hatte. Die feurige Flut glänzte immerhin mit Nostalgie und durchaus guten Rätseln, zeigte aber schon einen Hang zu überkriminellen Gegenern und nun also die Botschaft aus der Unterwelt.


Wieder glitzert gehörig Nostalgie und Seitenhiebpotenzial im Plot (Sherlok Holmes) und auch das kriminelle Niveau der Gegenspieler ist erneut hochgegriffen. Dazu gesellen sich unnötige Handlungsschlenker, ein kreativer Einstieg, ein Gegner mit Splien und gute Sprecher. Ich bin hin und her gerissen. Daher verharre ich irritiert in der Mitte der Wertungsskala. Ich könnte mir die Botschaft aus der Unterwelt ans Herz hören oder aber mich grandios von ihr nerven lassen.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: The Gargoyle von Andrew Davidson

5 von 5 Eselsohren

Dieses Buch weigert sich schon lange, von mir bewertet, rezensiert, empfohlen zu werden. Dabei steht es im Regal der auserwählten Herzensbücher. Ich finde es schwer, die angemessenen Worte für Davidsons Gargoyle zu finden, denn sich zurückzufühlen in das Leseerlebnis, schmerzt.

"Love is as strong as death, as hard as hell"

Der "Gargoyle" ist nüchtern betrachtet ein Medizinroman mit märchenhaften und historischen Elementen. Alles dreht sich um ein männliches Verbrennungsopfer, seine Retterin und die wahnwitzige Beziehung der beiden. Dass er vor Romantik und Liebesgeschichte trieft, steht in krassem Gegensatz zu den grausamen und aufreibend detaillierten Szenen von Verletzung und Leid. Davidson nutzt dieses Wechselbad auf vielen Ebenen als Stilmittel und spielt so mit den Emotionen der Leser.

Wer Nerven beweißt, wird mit einer herzzerreißend-hinreißenden Story belohnt.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Weltengänger-Dilogie von Sergej Lukianenko

3 von 5 Eselsohren

Mehr vom Schöpfer der Wächter-Bücher? Gerne! Ich war gespannt, ob Lukianenko die Qualität der Vorgängerwerke würde halten können. Mein Urteil: Nichts toppt das Gesamtkunstwerk "Wächter der..."
Wer aber Lukianenkos Stil mochte und mehr von ihm lesen will, der bekommt mit dem Weltengänger-Zweiteiler nette Unterhaltung, die sich ratz-fatz weglesen lässt.


Worum geht's? Kirill wird eines Tages von jetzt auf gleich von einer höheren Macht aus seinem Leben gelöscht. Freunde, Kollegen und Nachbarn erinnern sich  nicht mehr an ihn, in seiner Wohnung lebt eine fremde Frau, seine Eltern hatten nie einen Sohn und sein Hund verbellt ihn als Fremden. Nur sein Freund Kotja hält mühsam die Erinnerung und Verbindung zu ihm aufrecht. Und als sie gemeinsam dem Grund für Kirills mysteriöse Löschung herausfinden, beginnt für die beiden ein Abenteuer irgendwo zwischen Huxleys "Schöne neue Welt" und Blytons "Der Zauberbaum".

Mittwoch, 9. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Die Wächter-Tetralogie von Sergej Lukianenko



5 von 5 Eselsohren

Es gibt wenige Bücher, die mich so nachhaltig beeindruckt haben wie Lukianenkos Wächter-Zyklus. Sprachwelten, Blickwinkel, Konfliktbögen, Erzählqualität – alles hat mich wirklich überrascht.

Ich las ihn unter den Vorzeichen „wurde supergut verfilmt“ und „ist ne Art russischer Harry Potter“. Was ich dann fand, war eine Mischung aus Fantasy, Gesellschaftsutopie und russischer Realität. Das Konzept, die Mechanik und die Protagonisten wurden konsequent zu Ende gedacht.


Genug der großen Worte. Wer russischer Fantasy offen gegenüber steht, sprintet jetzt los und holt sich die vier Bücher:
Wächter der Nacht
Wächter des Tages
Wächter des Zwielichts
Wächter der Ewigkeit

Alle anderen können sich gerne noch meine Meinung zu Gemüte führen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Mittwochs-Rezi: Der Reinfall von Carl Hiaasen

4 von 5 Eselsohren

Eine Frau geht von einem mondänen Schiff vor der amerikanischen Küste über Bord und landet fast (aber eben nur fast) ertrunken bei einer Art schrulligem Everglades-Einsiedler. Leider hat sie ihr Gedächtnis verloren. Auf der Suche nach selbigem kommt das unfreiwillige Päärchen der Frage auf die Spur, warum die Mittvierzigerin nun über Bord ging - und als sie es dann wissen... Naja, deswegen sollte sie ja schonmal umgebracht werden, oder? Netter Schmöker.

Das Cover ist kein typisches Krimi-Cover und das ist auch gut so. Schließlich ist das Buch auch kein typischer Krimi. Er schlägt seine Kapriolen zwischen CSI-Spannung und Pro-7-Samstagabend-Eigenproduktion. Komisch und trotzdem spannend, zum Wegschmökern und Mitfiebern. Bestimmt nicht mein letzter Hiaasen.